Malerlexikon
Wissenswertes aus dem Malerhandwerk
Abriebfestigkeit
Die Eigenschaft des Anstrichfilms gegen Reibung.
Widerstandsfähigkeit des Anstriches ohne seine ursprüngliche Schichtdicke zu verlieren.
Applikation
Fachausdruck für den Auftrag von Beschichtungen.
z.B. streichen, rollen, spritzen.
Anhaftung
Zusammenhangskraft zwischen zwei Stoffen (Adhäsion).
Bakterizide
sind Zusatzstoffe die gegen Bakterien Wirken.
Blockfestigkeit
Der unter Druck oder Temperatur entstehende Verklebungseffekt bei Zusammenfügung
zweier beschichteter Flächen.
Bläuepilz
Dieser Pilz zerstört den Anstrich, aber nicht das Holz.
Durch den beschädigten Anstrichfilm, dringt Feuchtigkeit und UV Licht ein, und zerstört
das Holz.
Casein
Bestandteil der Kuhmilch, dient zusammen mit gelöschten Kalk als Bindemittel für
Kalkfarben (Caseinfarben).
Cellulosekleister
Tapetenklebstoff auf der Basis wasserlöslicher Methylcellulose.
Chemische Erhärtung
Physikalische Trocknung bei dem Lösemittel aus der Beschichtung durch Temperatur
verdampfen.
Diffusion
Durchmischung von Stoffen.
z.B. Transport von Feuchtigkeit durch das Holz.
Dispersionsfarben
Darunter versteht man allgemein wasserverdünnbare Innen -und Aussenfarben.
Beim Kauf sollte man darauf achten, dass die Farbprodukte Klasse 1, 2 oder 3
als Qualitätsmerkmal aufweisen, siehe auch DIN EN 13300.
Dickschichtlasuren
Lasuren mit höheren Festkörperanteil, schichtbildender Anstrichfilm,
meist thixotrop (gelartig) eingestellt.
Edelputze
Wertbegriff für Oberputze aus weißen oder eingefärbten mineralischen
Werktrockenmörtel.
Emulsion
Dispersion, bei der eine Flüssigkeit in Form feiner Tröpfchen in einer mit ihr nicht
mischbaren anderen Flüssigkeit verteilt ist. z.B. Wasser und Öl.
Erstbeschichtung
Aufbringen einer Beschichtung auf einen noch unbehandelten Untergrund.
Fungizide
sind Stoffe die gegen Pilze wirken.
Damit wird dem Pilz-oder Schimmelbefall in feuchten Räumen entgegen gewirkt.
Fluatieren
Fluate sind Metallsalze z.B. Aluminium, Magnesium, Zink der Kieselfluorwasserstoffsäure.
Filzen
Abreiben des Putzes während der Erhärtungsphase mit einem Filzbrett .
Glanz/Glanzgrad
Entsteht durch Lichtbrechung, gerichtete Reflexion von Lichtstrahlen.
Glanzstufen sind hochglänzend, glänzend, seidenglänzend, seidenmatt und matt.
Gefache
Zwischenräume der tragenden Holzbalken beim Fachwerk.
Meist aus Lehm, Ziegel und Flechtwerk.
Grundbeschichtungsstoffe
Sammelbezeichnung für verschiedene ,speziell eingestellte Beschichtungsstoffe, die im
Beschichtungsaufbau meist als erste Schicht aufgebracht werden.
Hydrophobierung
Schutzbehandlung die eine Baustoffoberfläche wasserabweisend macht.
Mittel dafür sind Silane, Siloxane und Silicone.
Haftbrücke
Spezieller Voranstrich als Haftvermittler zwischen Untergrund und folgender Beschichtung.
Hygroskopisch
nennt man einen Stoff, der Feuchtigkeit aus der umgebenden Atmosphäre anzieht.
z.B. Gips, Zement bei feuchter Lagerung.
Imitation
Gestaltungstechnische Nachahmung von Oberflächenstrukturen
z.B. Holz Marmor oder Metall.
Indigo
Aus den Pflanzen der südostasiatischen Indigoferaarten
gewonnener ältester Farbstoff, seit ca. 4000 Jahren bekannt.
Blauer Farbstoff zum Färben von Textilien.
Isometrie
Die dreidimensionale Darstellung eines Raumes oder Körpers mit parallel verlaufenden
Kanten, bei der die senkrechten Kanten senkrecht, die waagerechten Kanten in beide
Richtungen im 30 Gradwinkel gezeichnet werden.
Jugendstil
In Europa verbreiteter Dekorationsstil, Blütezeit 1890-1914.
Dessen Bedeutung der Bruch zum Historismus, der Nachahmung historischer Baustile
darstellt. Wellenförmig fließende Formen, bewegte lineare Muster von z.B. Ranken oder
Pflanzenstielen.
Jahresringe
sind die im Querschnitt und im Längsschnitt des Holzes erkennbaren,- in gemäßigten
Klimazonen-jährlichen Wachstumszellen aus dem hellen Frühholz und dem dunkleren
Spätholz .Ein 80jähriger Baum weist 80 nachweisbare Jahresringe auf.
Japanspachtel
Werkzeug zum Auftragen von Spachtelmassen.
Korrosion
wird auch Rost genannt. Korrosion ist die Reaktion eines Metalls auf seine Umgebung.
z:B.hohe Luftfeuchte oder saurer Regen.
Kondensfeuchtigkeit
Wenn bei feuchter Luft die Kondensationstemperatur unterschritten wird, schlägt die
Feuchtigkeit als Kondenswasser in Form feiner Tröpfchen auf jeder sich bietenden
Oberfläche nieder.
Kunstharzverdünnung
wird hauptsächlich für Kunstharzlacke verwendet. Der Maler nutzt sie meist zum Verdünnen
von Lacken. Basis : Terpentinöl, Testbenzin, Terpentinersatz.
Lackierpinsel
Pinsel mit ungeschnittenen Borsten mit der Fahne an den Spitzen, sorgen für eine gute
Verschlichtung. In den Formen Ring-,Flach-,Kapselpinsel in den verschiedenen Größen in
Gebrauch.
Latex
Eigentlich Name für den Kautschuksaft des Gummibaumes. Latex ist eine natürliche
Kautschukemulsion, die beim Trocknen einen elastischen, wasserbeständigen, Sauerstoff
aufnehmenden Film bildet.
Leimfarbe
Nach DIN 55945 Innenanstrich mit Leim als wasserlöslichen Bindemittel, das seine Löslichkeit
in Wasser nicht verliert .Der Anstrich bleibt daher anfällig gegen Feuchtigkeit. Leimfarben
müssen wischbeständig abgebunden sein.
Mattlacke
Schnell- und harttrocknende stoß- und schlagfeste, stumpfmatt auftrocknende Lackfarben.
Verwendung für Lackierungen von Schul-,Wand-und Preistafeln sowie Tischtennisplatten.
Methylcellulose
gehört zur Gruppe der Celluloseether, wasserlöslich. Die wässrige Lösung des Pulvers dient
in niedriger Viskosität als Bindemittel, in hoher als Kleister.
Myzel
Pilzkörper aus mikroskopisch feinen Zellfäden (Hyphen). Scheingewebe und Geflechte sind
typisch für Schimmel oder Pilzbefall
Nachdunkeln
Bestimmte Anstriche weisen nach der Trocknung einen dunkleren Farbton auf als im nassen
Zustand. Diese Erscheinung beruht auf dem veränderten Lichtbrechungsvermögen des
Anstriches nach Trocknung. Gibt es oft bei Dispersionsfarben mit hohen Bindemittelanteil.
Netzmittel
Bezeichnung für die Verminderung von Oberflächenspannung zwischen sich berührenden
Stoffen, z.B. Öl/Wasser oder Pigment/Bindemittel.
Nikotinflecken
Falsche Bezeichnung für Rückstände von Tabakrauch. Nikotin selbst ist vollkommen farblos,
die Flecken werden durch die im Tabakrauch vorhandenen Teer-Kondensate verursacht.
Oberflächentemperatur
Aufheizen des Anstrichuntergrundes und des Anstrichs durch Sonneneinstrahlung
Je dunkler der Farbton, desto mehr wird der Untergrund aufgeheizt.
Helle Pigmente reflektieren das meiste Licht, dunkle Pigmente verschlucken Licht und
setzen die Lichtstrahlen in Wärme um.
Offenzeit
Zeitabschnitt , in dem Bodenbelags- und Wandbelagsklebstoffe nach ihrem Auftrag für das
zu klebende Material aufnahmefähig sind. Beim Überschreiten lässt die Klebkraft nach und
hört schließlich ganz auf. Die Offenzeit wird von Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit und
Saugvermögen beeinflusst.
Optik
Teilgebiet der Physik, das sich mit den Wirkungen und Anwendungen der optischen
Strahlung befasst. Für das Gebiet der Beschichtungstechnik sind die aus der Optik
abgeleiteten Gesetze zur Absorption, Brechung und Reflexion wesentlich.
Parallelogramm
Ebene, zweidimensionale geometrische Figuren mit zwei parallel laufenden Linien.
Quadrat, Rechteck, Rhomboid, Raute.
Perimeterdämmung
Wärmedämmstoff für den Einsatz im Erd- und erdnahen Bereich.
Wird mit bitumischen Klebern geklebt und auch mit bitumischen Beschichtungsstoffen
gegen drückendes Wasser geschützt.
Perspektive
Darstellungstechnik des dreidimensionalen Raumes auf der zweidimensionalen Zeichen-
oder Malfläche, bei der sich gleich große Gegenstände mit zunehmender Entfernung im
gleichen Verhältnis verkleinern, wie sie dem Auge verkleinert im gegenständlichen Raum
erscheinen.
Quellung
von Anstrichen ist die mit Volumenvergrößerung verbundene Aufnahme von Flüssigkeiten,
Dämpfen oder Gasen in die Beschichtung.
Qualität
Gütemerkmal eines Produkts, von Sach- oder Dienstleistungen unter Berücksichtigung der
Eignung für den Verwender bzw. Nutzer.
Qualität ist der Gesamteindruck aus verschiedenen Teilqualitäten, die sich bei allen
differenzierbaren Eigenschaften bilden lassen.
Quarz
In der Erdkruste häufig auftretendes Mineral. Es ist in vielen Gesteinen als Bestandteil
enthalten, z.B. Granit. Quarzmehl ist ein wichtiger Füllstoff für Putzmassen.
Regenbogenfarben
Spektralfarben des Regenbogens, die durch Beugung des Lichtes an den feinen
Flüssigkeitströpfchen des Regens entstehen. Durch die unterschiedlichen Lichtbrechungen
ergeben sich beim Regenbogen von außen nach innen die Farben Rot, Orange, Gelb, Grün,
Blau und Violett.
Ringpinsel
Gebräuchlichste Pinselform in Deutschland. Zu den üblichsten Anstrich- und Lackierarbeiten
werden örtlich statt des Ringpinsels, Kluppen- oder Kapselpinsel und zunehmend (in
Amerika ausschließlich) Flachpinsel verwendet.
Rührholzprobe
Einfachste Probe, die der Handwerker auf der Baustelle durchführen kann, um Qualität eines
Beschichtungsstoffes zu prüfen. Mit dem Umrühren können Bodensatz, Konsistenz,
Viskosität, Verschmutzungen bestimmt werden.
Saugfähigkeit
Fähigkeit eines Untergrundes oder einer Anstrichschicht, die flüssigen Anteile aufzusaugen.
Stark saugfähig sind die meisten Putze, vor allen. Gipsputz und manche Hölzer .
Praktisch nicht saugend sind blankes Metall oder Glas.
Schellack
Natürliches Harz, dunkelrot-braunes Ausscheidungsprodukt der Lackschildlaus. Das
Rohprodukt wird von Farbstoffen, Rindenresten und anderen Fremdstoffen gereinigt und
kann noch durch Bleichen veredelt werden.
Schlagschnur
mit Ruß oder Pigmenten gefärbte dünne, gespannte Schnur, von der beim Abschnüren die
Farbmittel an die Wand abgeschlagen werden.
Titandioxid
ist ein Pigment das in drei Modifikationen existiert: Anatas, Rutil und Brookit unter denen
die ersten beiden Formen Weißpigmente sind. Der Begriff Titanweiß wird sowohl für Anatas
als auch für Rutil verwendet.
Thixotropie
Rheologisches Phänomen. Die Viskosität von Flüssigkeiten ist scherkraft- und zeitabhängig.
Bei erhöhter Scherkraft (Rühren, Schütteln) sinkt die Viskosität der Flüssigkeit.
Das heißt, im Ruhezustand dickt die Flüssigkeit gelartig ein. Bei Bewegung wird die
Flüssigkeit dünnflüssiger. Man nennt das Rheopexie.
Transparent
sind lichtdurchlässige Körper, wie Klarglas oder Lasuren, Transparentlacke nach DIN 55945
Übersetzung: transparent = durchscheinend.
Übergangsschienen
Profile zur Überbrückung von verschiedenen Bodenbelagsarbeiten mit unterschiedlicher
Höhe.
Untergrundvorbehandlung
Entfernen anstrichfeindlicher Substanzen wie Schmutz, Salze, absplitternde alte
Anstriche, Fette, Feuchtigkeit und reinigen. Prüfung auf Tragfähigkeit. Anstrichaufbau
Unterdruck
Technik bei der Tapetenherstellung, wenn Gewebe- oder Kettfadentapeten vor der
Kaschierung einen Musteraufdruck auf das Trägermaterial erhalten, der durch die Oberlage
durchscheint und mit ihr zusammen das Dessin bildet.
Ventilationsfarben
Seidenglänzende oder matte Anstrichstoffe auf Alkydharzbasis ,
und wasserverdünnbare auf Acryl-Basis für Erst- und Überholungsanstriche an
Holzaußenflächen (Fenster).
Die Anstriche erlauben einen höheren Feuchtigkeitsaustausch als bei Standardlacken.
Verdünnungsmittel
Flüssigkeit aus einer oder mehrerer Komponenten, die unter den festgelegten
Trocknungsbedingungen flüssig ist und einen Beschichtungsstoff zugegeben wird, um
Eigenschaften (Viskosität) zu beeinflussen.
Verfilmung
Man versteht darunter die Bildung eines Films, einer zusammenhängenden Beschichtung,
die durch Auftrag oder mehrerer Schichten von Beschichtungsstoffen auf einen Untergrund
entsteht.
Wandbeläge
Bezeichnung für schweres Belagmaterial aus Kunststoff oder Fasern,
die auf Wandflächen befestigt werden. Dazu gehören PVC-Strukturbeläge im
Glasvliesverbund, PVC-Folien auf Baumwollträger, 1-1,2mm dick.
Wärmedämmuntertapete
Untertapeten aus isolierenden Material, die den Wärmedurchgang von der
Rauminnenwandseite in die Außenwand verringern und damit wärmedämmend wirken.
Eingesetzt werden Produkte aus Polystyrolhartschaum, Kork, Holzgranulat, Latexschaum.
Waschbeständigkeit
Nach der DIN 53778 müssen als "waschbeständig" deklarierte Dispersionsfarben mindestens
1000 Scheuerzyklen bis zur beginnenden Zerstörung des Filmes nach genau festgelegten
Prüfkriterien aushalten.
Xenontest
Gerät zur raschen, zeitsparenden Licht- und Wetterechtheitsprüfung gefärbter Materialien.
Insbesondere gefärbter Textilien, sowie der Alterung von Werkstoffen aller Art.
Yield Value
(amerikanisch= Ertragswert)
Begriff für eine gewisse Ausgiebigkeit flüssiger Anstrichsysteme, bei der die Verstreichbarkeit
eines Anstrichstoffes gerade ein solches Maß hat, dass sich bei guten Verlauf "schlank"
deckende Anstriche ergeben.
Zahnspachtel
Auftragswerkzeug für Vorstrichmaterial, Bodenbelagklebstoffe und Wandbelagskleber in
Trapezform oder in rechteckigen Format mit einer Zahnkante. Durch die Zahnung wird ein
gleichmäßiger Auftrag in der erforderlichen Menge erreicht, abhängig von der Art der
Zahnung in Breite, Tiefe, Zahnbrücke und Zahnlücke.
Zarge
Rahmenartige Einfassung aus Holz oder Holzwerkstoffen. Dreiseitig umfassende Stahlzarge
an Innentüren, aus Stahlblech geformt, eingemauert, mit dem Bauwerk festverbunden und
eingeputzt.
Ziehklinge
Rechteckiges Stahlblatt mit schräger Schneide, in einem Holzgriff gefasst. Dient zum
Entfernen von Anstrichen und Verunreinigungen von Holz sowie zum Glätten von
Holzoberflächen. In der Möbellackiererei an Stelle von Schleifpapier zum Entfernen von
Fremdkörpern aus Lackierungen verwendet.